Rudolf Oswald: Ideologie und Praxis der Fußballsparte im Arbeiter-Turn- und Sportbund 1919 bis 1933

Seit mehr als einem Jahrzehnt, seitdem der Politologe Arthur Heinrich seine große Polemik über die Verstrickung des Deutschen Fußballbundes (DFB) in völkische und rechtsextreme Weltanschauungen publizierte, hat die Zahl wissenschaftlicher Abhandlungen zur Geschichte des Fußballsports in Deutschland sprunghaft zugenommen. Kaum überschaubar sind inzwischen all jene Aufsätze, Artikel und Monografien, die in der letzten Dekade – verstärkt nachdem der Historiker Nils Havemann mit seinem vom DFB finanzierten Versuch, Heinrich zu widerlegen, gescheitert ist – zur Entwicklung des Rasenspiels in Deutschland erschienen sind.
Nichtsdestoweniger ist mit Blick auf den zeitlichen Zuschnitt der Arbeiten ein erhebliches Ungleichgewicht festzustellen. Da sich die ursprüngliche Heinrich-Havemann-Kontroverse an der Frage entzündete, inwieweit dem größten Sportverband Deutschlands sowie seinen Gliederungen schuldhaftes Handeln im „Dritten Reich“ vorzuwerfen ist, wurden im Nachgang der Debatte fast ausschließlich die Jahre zwischen 1933 und 1945 aufgearbeitet. Dabei bildet die Geschichte des organisierten Arbeiterfußballs zur Zeit der Weimarer Republik sicherlich eines der zahlreichen Forschungsdesiderate.

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